Harald Kurt Liese
Fotos aus dem Frankfurt der 50er und 70er Jahre
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Römer und Dom » Römer

"Römer fotografieren ist keine Kunst" - vor allem habe ich aber so viele Fotos vom Römer, daß es schwierig war, eine Auswahl zu treffen und die aktuellen Ansichten nachzufotografieren.

Auf dieser Seite findet man die Fotos des Frankfurter Rathauses aus Sicht des Römerbergs. Das heißt also die bekannten Drei-Giebel-Fassade der Häuser Alt-Limpurg, Römer und Löwenstein sowie die benachbarten Häuser Frauenstein und Salzhaus. Den "Anbauten" auf der Rückseite des Römers ist eine eigene Seite "Neues Rathaus" gewidmet. Weitere bekannte Motive auf dem Römerberg sind unter anderem die Ostzeile und die Nikolaikirche.


Alle Fachwerkteilbauten, d. h. die Häuser Frauenstein, Salzhaus, Wanebach und Silberberg, verbrannten 1944 restlos, die reinen Steinbauten Alt-Limpurg, Löwenstein, Römer und Goldener Schwan innerlich vollkommen aus. Aufgrund der nun fehlenden inneren Stabilität stürzte der Giebel des Hauses Römer zudem bis auf Höhe der Fensterfront des Balkons ein.

Noch 1945 zog man direkt nach Kriegsende Notdächer aus Rundhölzern, teils mangels Materials sogar aus Fahnenstangen über den Ruinen ein, um sie vor der weiteren Einwirkung der Witterung zu schützen. 1947 erhielt der vergleichsweise gering beschädigte historistische Südbau bereits ein massives Zementflachdach, gleichzeitig begannen Sicherungsmaßnahmen an den teils völlig frei zur Straße hin stehenden Fassaden der ausgebrannten Häuser, da diese aufgrund mangelnder innerer Stabilität umzustürzen drohten.

Nach Abschluss der vorgenannten grundlegenden Sicherungsarbeiten beauftragte der Magistrat im Sommer 1950 die Bauverwaltung mit dem Innenausbau, sowie den Arbeiten am insbesondere aus kunsthistorischer Sicht wesentlich problematischeren, da wirklich historischen und auch fast völlig zerstörten Teils zum Römerberg hin. Entsprechend dem Vorschlag des damaligen Hochbaudezernenten Wolf wurde einzig die Aufstockung des Rathaussüdbaus von der Bauverwaltung selbst durchgeführt, der Rest der Projektierung aber ausgeschrieben. Dies geschah bereits explizit unter dem Aspekt, moderne architektonische Lösungen für den Wiederaufbau zu finden, und keine völlige Rekonstruktion anzustreben.

Bereits 1952 waren die Wiederaufbauarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen. Die Häuser Römer, Goldener Schwan, Löwenstein und Alt-Limpurg wurden äußerlich unverändert restauriert; dies geschah teils allerdings unter Veränderung des historischen Grundrisses und unter Verwendung moderner Fenster- und Dachformen. Die verbrannten Fachwerkobergeschosse des Hauses Silberberg ersetzte man durch einen steinernen, gegenüber den Lösungen beim Salzhaus und Haus Frauenstein jedoch in reinen Zweckformen errichteten Massivbau auf dem weitgehend unbeschädigten Erdgeschoss.

Insgesamt sind die Wiederaufbauleistungen vor dem Hintergrund der finanziellen Nöte, der Materialknappheit, und der Kürze der Zeit, in der sie durchgeführt wurden, größtenteils als beispielhaft anzusehen. Während andere Städte ihre historischen Rathäuser bei teils ähnlichen Zerstörungsgraden völlig aufgaben, hat Frankfurt es durch die Symbiose aus Rekonstruktion und Neubauten geschafft, den historischen Charakter des nicht nur für die Stadtgeschichte und das Bild des Römerberges so wichtigen Baudenkmals zumindest äußerlich zu wahren.

Quelle: Wikipedia

Tags:
Römerberg   Ruinen   Zerstörung   Rekonstruktion   50er   70er   Gotik   Behörden  
Letztes Update:
2011-03-22
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