Harald Kurt Liese
Fotos aus dem Frankfurt der 50er und 70er Jahre
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Römer und Dom » Leinwandhaus

Das Leinwandhaus ist ein südlich des Frankfurter Doms am Weckmarkt gelegenes historisches Gebäude der Frankfurter Altstadt. Zusammen mit dem Steinernen Haus und dem Haus Fürsteneck war es eines der wenigen Steinhäuser der Gotik in Frankfurt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Leinwandhaus in Mitleidenschaft gezogen: bereits vor den schweren Bombardements des 22. März 1944 erlitt es bei einem Luftangriff am 20. Dezember 1943 Brandschäden am Dach und am südlichen Querflügel. Knapp drei Monate später dann brannte das Hauptgebäude innerlich völlig aus, wurde aber von direkten Treffern durch Sprengbomben verschont, so dass verglichen mit dem Rest der Altstadt zumindest die Mauern bis kurz unter das Dach gut erhalten blieben. Allerdings gingen Teile des im Gebäude befindlichen Museums, die man aufgrund ihrer Größe nicht zuvor hatte auslagern können, unwiederbringlich verloren oder wurden beschädigt. Der südliche Anbau mitsamt seinem aufwändigen neugotischen Schmuck wurde direkt von einer Sprengbombe getroffen und fast vollständig zerstört.

Im Gegensatz zu großen Teilen der Altstadt wurden die Überreste des Gebäudes nach dem Krieg nur geräumt und bestimmten bis in die 80er Jahre als letzte, vom Unkraut überwucherte Kriegsruine Frankfurts das Bild des Weckmarkts. Zeitweise wurde darüber nachgedacht, das domnahe Gelände dem zuständigen Bistum Limburg zu überlassen.

Von 1980 bis 1983 wurde das Gebäude äußerlich größtenteils originalgetreu (vgl. Bilder) rekonstruiert. Einzig der weitläufige, im Krieg stark zerstörte südliche Anbau wurde aufgegeben. Stattdessen integrierte man an der Südseite einen modernen, barrierefreien Treppenanbau in den Bau. über seine Form hatte es noch 1980 Meinungsverschiedenheiten gegeben. Entgegen den Vorstellungen Giefers, der für ein gläsernes Treppenhaus eintrat, entschied sich der Magistrat für eine Steinkonstruktion mit an den Ursprungsbau erinnernden Fenstern. Die einzige Kupferstatue, die den Krieg unzerstört überstand, wurde nach Restauration durch den Bildhauer Edwin Hüller wieder an ihrem angestammten Platz in der Nordwestecke aufgestellt.

Quelle: Wikipedia

Tags:
Mittelalter   Rekonstruktion   50er   Ruinen  
Letztes Update:
2010
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