Harald Kurt Liese
Fotos aus dem Frankfurt der 50er und 70er Jahre
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Südl. Innenstadt » Parkhaus Hauptwache

Das Parkhaus Hauptwache in Frankfurt am Main ist Deutschlands ältestes öffentliches Parkhaus. Es wurde am 18. September 1956 seiner Bestimmung übergeben.

Die Main-Metropole galt in den 1950er Jahren als verkehrsreichste Stadt Deutschlands, mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wurde der Platz in der Innenstadt für die immer zahlreicheren Fahrzeuge knapp, zunächst zum Parken genutzte Ruinengrundstücke wurden wieder bebaut. Entsprechend versuchten die Stadtplaner, eine autogerechte Stadt zu schaffen. Bauherr des 3,3 Millionen DM (inflationsbereinigt heute etwa 7 Millionen Euro) teuren, vierstöckigen Gebäudes für 400 PKWs und 70 Motorräder mit seiner groß:en Fensterfront, mehreren Ladengeschäften im Erdgeschoss und davor einer Tankstelle war die Frankfurter Aufbau AG, die Pläne stammen von den Architekten Max Meid und Helmut Romeick.

Trotz allem Optimismus wurde das Parkhaus zunächst anfangs wenig genutzt: Erst die Fahrt über die acht Prozent steile Auffahrtsspirale, dann zwischen Betonsäulen rechtwinklig einparken – dies war fahrtechnisches Neuland und schreckte in Hinsicht auf den Wert des eigenen Wagen viele ab.

Das sich in einer Länge von 65 Metern am Kornmarkt entlang streckende Gebäude aus Stahlbeton zeigt sich in der grazilen Eleganz der 1950er Jahre. Die Parkplätze verteilen sich auf vier Obergeschosse und ein Tiefgeschoss, das Erdgeschoss ist (auß:er dem Ein- und Ausfahrtsbereich) Läden und Gastronomie vorbehalten. Die vorgehängten, senkrecht geteilten Klarglasfassaden der vier Obergeschosse lassen einen groß:zügigen Einblick in das Innere zu, quasi eine Betrachtung der wie in einer Ausstellung aneinandergereihten Ware Auto. Die Auffahrtsspirale wird an zwei Seiten über die gesamte Höhe von gelben Klinkerwänden verdeckt. Im Kontrast zu diesem klar und geradlinigen Hauptgebäude wirkte die davor befindliche kleine Tankstelle mit ihrem weitausladenden, mehrfach geschwungenen Dach geradezu zierlich-verspielt. Den Architekten Meid und Romeick war es damals noch möglich, abseits einer reinen Kosten-Nutzen-Rechnung der Funktionalität auch ästhetische Komponenten zu berücksichtigen.

Quelle: Wikipedia

Letztes Update:
2010
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