Harald Kurt Liese
Fotos aus dem Frankfurt der 50er und 70er Jahre
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Westend » IG-Farben-Haus

Ein paar Fotos vom IG-Farben-Haus, dem heutigen "Uni-Campus Westend". Die alten Aufnahmen entstanden in den 50ern als dort die Europazentrale der amerikanischen Streitkräfte untergebracht war. Man erkennt die große US-Flagge vor dem Haupteingang und die Radar-Anlage(?) auf dem Dach.

Für mich eines der Architektur-Highlights in Frankfurt. Umso mehr, weil ich das Gelände früher nur als stacheldrahtumzäuntes Gelände kannte, das man nicht betreten konnte. Zum Glück wurde die Sanierung so vorgenommen, daß der Campus für alle offen zugänglich ist und der für Frankfurt einmalige Charakter des Gebäudes erhalten blieb.

Das I.G.-Farben-Haus oder der Poelzig-Bau in Frankfurt am Main wurde von Hans Poelzig entworfen und als Zentralverwaltung für die I.G. Farben von 1928 bis 1931 errichtet. Nach Kriegsende zog die amerikanische Militärverwaltung dort ein. Seit 2001 beherbergt das Gebäude einen Teil der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit dem 16. Juni 2009 ist es in Poelzig-Bau umbenannt.

Die 1925/1926 in Frankfurt am Main gegründete I.G. Farbenindustrie AG brauchte für ihre Zentralverwaltung ein repräsentatives Bürogebäude. Der Raumbedarf des damals viertgrößten Unternehmens der Welt war enorm, und so entstand auf einem Teil des Grüneburggeländes eines der größten Bürogebäude der damaligen Zeit, das noch bis in die 1950er Jahre als hochmodern galt.

Die Bauherren wollten keinen Bauhausstil, sondern ein „eisernes und steinernes Sinnbild deutscher kaufmännischer und wissenschaftlicher Arbeitskraft.“ Das von Hans Poelzig entworfene Gebäude ist in der Stilrichtung dem frühen Neoklassizismus zuzuordnen.

Die Gründungsarbeiten für das Fundament erfolgten Ende 1928; im Sommer 1929 begann die Errichtung des Bauwerks in der damals fortschrittlichen Stahlskelettbauweise. Der 250 Meter lange Baukörper wurde 1930 fertig gestellt. 1931 folgten das sogenannte Casino, das Laborgebäude und die terrassierte Außenanlage mit Wasserbassin. Dem ursprünglichen Nutzungszweck diente das Gebäude nur 15 Jahre. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Gebäude unversehrt. Im März 1945 besetzten alliierte Truppen das Gelände; es wurde amerikanisches Hauptquartier unter General Dwight D. Eisenhower. Das ehemalige Büro Eisenhowers, das erhalten ist und heute noch zu feierlichen Anlässen genutzt wird, war Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse: Hier wurde 1948 die Hessische Verfassung unterzeichnet, und am 1. Juli 1948 erhielten die elf westdeutschen Ministerpräsidenten im Beisein der drei alliierten Militärgouverneure mit den sog. Frankfurter Dokumenten den Auftrag, das Grundgesetz zu erarbeiten. Kurz vorher, am 20. Juni 1948, wurde hier die neue (west-)deutsche Währung, die DM, verkündet. Im Gebäude hatte auch die Verwaltung des Wirtschaftsrats der Bizone ihren Sitz.

Ab dem Jahr 1952 diente das Gebäude als Europazentrale der amerikanischen Streitkräfte und Hauptquartier des V. US-Korps.

Quelle: Wikipedia

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Letztes Update:
2011-04-07
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