Der Holzgraben zählt zu den StraÃenzügen, die den Verlauf der alten staufischen Stadtmauer markieren, so wie auch der Hirschgraben. Nach dem Bau der wesentlich erweiterten Stadtmauer diente der nun für die Verteidigung nutzlos gewordene und daher zugeschüttete Graben als Lagerplatz für Holz und als SchieÃplatz für die Armbrustschützen. Ab 1580 begann man mit dem Häuserbau an dieser StraÃe (vgl. Wikipedia).
Die ersten drei Fotos stammen aus den 50er Jahren, die beiden unteren (mit dem Kamerateam) aus den 70er Jahren. Leider kann man nicht erkennen, was dort gefilmt wird und wen man dort sieht. Bei der einen Person dachte ich zuerst an Joschka Fischer, aber er sieht im dann doch nicht so ähnlich.
Aus den Fotos aus den 70er Jahren sieht man im Hintergrund das Eckhaus Holzgraben/Schärfengässchen, von dem auch die Fotos mit dem RAF-Wandspruch stammen. Ursprünglich stand hier der "Scharffischen Saal", wo sich Mozart und Goethe begegnet sind:
"Ich habe Mozart als 7 jährigen Knaben gesehen, wo er auf einer Durchreise ein Konzert gab. Ich selber war etwa 14 Jahre alt, und ich erinnere mich des kleinen Mannes in seiner Frisur und Degen noch ganz deutlich..."
Johann Wolfgang Goethe zu Johann Peter Eckermann, 3. Februar 1830
Irgendwann hab ich das in der Schule auch mal gehört, daà sich Goethe und Mozart in Frankfurt begegnet sind. Damals wusste ich aber nicht, daà das an dieser unscheinbaren Ecke war, an der ich schon zigmal vorbeigegangen bin.
Das Konzert fand im «Scharffischen Saal» hinter dem Liebfrauenberg statt. Heute steht hier ein schmuckloses Haus mit grünen Metalltüren;gegenüber befindet sich das Kapuzinerkloster mit seinem idyllischen Innenhof. Der «Scharffische Saal» lag an der Rückfront von Frau Scharffs Weinwirtschaft im «Haus zum Spangenberg». Sein Inhaber hatte ihn «mit allen nur ordentlichen und erforderlichen Bequemlichkeiten, sowohl zu Hochzeiten, Baals, Concerten als auch anderen erlaubten Lustbarkeiten» ausgerüstet, «mit einem bretternen FuÃboden versehen, und mit zwey groÃen Cristallen-Lüstres, und achtzehn versilberten Wandleuchtern, nebst erforderlichen sauberen Stühlen ausgezieret».
Ursprünglich war nur ein Konzert vorgesehen, doch daraus wurden vier â man stand um die Konzertkarten Schlange. Unter den Zuhörern der vier Konzerte befand sich auch der Kaiserliche Rat Johann Caspar Goethe mit seinem vierzehnjährigen Sohn.
Quelle: Mozart-Stadtführer, Frankfurter Bürgerstiftung