Harald Kurt Liese
Fotos aus dem Frankfurt der 50er und 70er Jahre
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Die Friedberger Warte ist einer der vier Warttürme der im 14. Jahrhundert errichteten Frankfurter Landwehr. An Stelle eines bereits 1350 erwähnten Wartturmes wird die heutige Friedberger Warte im Jahre 1478 als letzte Warte der Landwehr auf dem Eulenberg, dem höchsten Punkt Bornheims, in spätgotischem Stil errichtet. Sie besteht aus einem rechteckigen Wehrhof (22 mal 28 Meter). Auf der Westseite befindet sich das Wachhaus mit Küche und Brunnenstube. Markantester Bauteil aber ist der schlanke Wehr- und Wachturm mit einem mit Schiefer gedeckten Dach.

Nur einmal war die Friedberger Warte Schauplatz einer militärischen Auseinandersetzung: Im schmalkaldischen Krieg wehrten die Frankfurter hier 1546 kaiserliche Truppen ab. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Turm und Wehrhof 1634 von umherziehenden Kroaten in Brand gesetzt. Schon 1637 wurde die Friedberger Warte wieder aufgebaut. Sie diente später als Zollstation und als Feuerwache. Seit 1815 befindet sich hier ein beliebtes Apfelweinlokal. Der Turm dient seit 1885 als Belüftungsschacht der Kanalisation.

Heute liegt die Warte als Mittelpunkt eines Kreisverkehrs an der vom Friedberger Tor nach Norden führenden Friedberger Landstraße. An der Friedberger Warte beginnt in nord-nordwestlicher Richtung die Homburger Landstraße. Die städtebaulich unbefriedigende Situation soll langfristig behoben werden, indem nach Abschluss des Baus der Straßenbahnlinie 18 das Umfeld der Warte zu einem Platz umgestaltet werden soll.

Quelle: Wikipedia

Auf dem obersten Schwarz-Weiß-Foto kann man am linken Straßenrand hinter den Bäumen ein Gebäude erkennen, das erst 2006 für den Neubau der Tankstelle entfernt wurde (ein Foto vom Abriss gibt es bei frankfurt-nordend.de). Der Komplex war etwa 140 Jahr alt und anfangs ein Ausflugslokal. Nach dem Ersten Weltkrieg waren hier französische Soldaten stationiert, die den Verkehr aus Richtung Norden kontrollierten, denn die Friedberger Warte war der äußerste Zipfel der entmilitarisierten Zone. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude wiederum von der US-Armee genutzt:

Schmitt [der alte Pächter] erinnert sich, dass in den 80er Jahren eines Tages ein Mann bei ihm im Laden stand und sagte, "er habe hier '45 als Zwangsarbeiter der Amis Mauern gebaut - Wände für die Arbeitszimmer der Damen in einem amerikanischen Armeepuff".

Quelle: Ende eines historischen Ensembles, Frankfurter Rundschau vom 22.07.2006 bei frankfurt-nordend.de

Interessante Fotos aus der Zeit als die Kasernen um die Warte herum noch von der Wehrmacht genutzt wurden, gibt es hier.

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Letztes Update:
2011-08-29
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