Hier hätten wir mal wieder eines der Motive, die mein GroÃvater sowohl in den 50ern als auch in den 70ern fotografiert hat. Und hier kommt nun noch die Gegenüberstellung mit Fotos aus dem Jahr 2010.
Im Denkmalhandbuch "Mit offenen Augen durch Frankfurt" von Hans Lohne (1904-1987) heiÃt es:
Im Jahre 1926 hatte der Magistrat der Stadt Berlin, kurz vor Beethovens 100. Todestag, acht Berliner Bildhauer aufgefordert, sich an einem Preisausschreiben zur Errichtung eines Beethovendenkmals zu beteiligen. Dabei wurde auch Georg Kolbe angesprochen. Er muÃte ablehnen. Die gesetzte Frist war ihm zu kurz. Aber von diesem Tage an erfaÃte ihn der Wille, das "Unmögliche" zu bewältigen und die Meinung von Rudolf G. Binding, "unsterblichen werde man nie das Mal zu setzen vermögen, das ihnen gebühre", zu widerlegen. Im gleichen Sommer fuhr Kolbe mit seiner Frau in die Schweiz. Hier, im Eisgewirr des
Rhonegletschers, sah er plötzlich in einem Augenblick schöpferischer Begnadung Beethoven,
die Gestalten des Denkmals in Einzelgestalten und in Gruppen. Das jedenfalls berichtet Alfred Wolters, Direktor der Städtischen Galerie Frankfurt am Main. Bei Ausbruch des Krieges war das GroÃmodell fertig. Aber erst im Mai 1948 konnte die GieÃerei Noack in Berlin das Werk endgültig fertigstellen. Kolbe, der 1947 starb, hat keine dieser Figuren in fertigem Bronzeguà gesehen. Das Denkmal ist ein Beethoven, der mit kraftvollen Armen das Widerstrebende mit den Ellenbogen zerteilt, kein unsterblicher Mensch, das Genie schlechthin, im Hintergrund die beiden Genien.
Kolbes Kunstwerk ist 1948 im Anlagenring, nahe JunghofstraÃe, dort wo früher das Schweizerhäuschen
stand, auf einer breiten hügelartigen Erhebung, aufgestellt worden. Mit dieser Arbeit krönte Kolbe sein Lebenswerk.
Quelle: Frankfurter Hauptfriedhof