Harald Kurt Liese
Fotos aus dem Frankfurt der 50er und 70er Jahre
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Nachdem Napoleon in der Völkerschlacht am 19.10.1813 geschlagen wurde, befand er mit 60.000 Soldaten auf dem Rückweg Richtung Rhein. Bei Hanau wurde er von russischen, österreichischen und bayrischen Truppen angegriffen, die eigentlich nur einen schwachen Teil der Armee Napoleons erwarteten. Der französische Kaiser konnte diese letzte Schlacht auf rechtsrheinischem Gebiet noch einmal für sich entscheiden, insgesamt sind 15.000 Soldaten gefallen. Das ganze fand im Gebiet des Lamboywaldes statt, dort, wo heute z.B. der IKEA Hanau steht.

Die militärisch sinnlose Schlacht war ein eindeutiger Sieg für Napoleon. Den Bayern gelang es nicht Napoleon den Weg zu versperren. [...] Bayern wollte mit dieser Schlacht aber seinen Wechsel auf die Seite der Alliierten auch militärisch untermauern. Deshalb war es aus Sicht der bayerischen Politiker und Militärs relativ egal, ob die Schlacht gewonnen oder verloren wurde – Hauptsache, sie fand statt.

Quelle: Wikipedia

Napoleon konnte nach Frankfurt weiterreiten, wo er am Nachmittag des 31.10.1813 eintraf.

Bernhard Aubin, ein fließend Französisch sprechender Obristlieutnant des zweiten Bataillons der Frankfurter Bürgerwehr, ritt Napoleon entgegen, um diesen zu seinem Nachtquartier zu geleiten. Es handelte sich um das – damals noch vor den Toren der Stadt an der Friedberger Landstraße gelegene und im Zweiten Weltkrieg zerstörte – Landhaus des Simon Moritz von Bethmann. [...] Aubin also geleitete Napoleon zu seinem Quartier. Er tat dies, so ist überliefert, nicht über die breite Landstraße, sondern nahm bewusst den kleinen Umweg über die nahe Pfingstweide in Kauf, die sich erstreckte, wo heute der Frankfurter Zoo liegt. Dort standen damals Lazarett-Baracken, in denen Verwundete des französischen Heeres gepflegt und versorgt wurden.

Quelle: FR-Blog

An Standort der sogenannten "Napoleon-Ulme" auf der Pfingsweide soll der französische Kaiser also seine Truppen inspiziert haben. Während Napoleon abends zu Gast bei Bethmanns war, lieferten sich seine Soldaten an der Alten Brücke ein Gefecht mit den Bayern, die in Sachsenhausen standen (vgl. Frankfurts Pracht und Herrlichkeit").

Ein Gemälde von Napoleons Besuch bei Bethmann findet man hier. Wer es nicht wusste: Der "Odeon"-Club ist eines der Überbleibsel aus dem Garten des Bethmann'schen Landhauses!

Am nächsten Tag hat er dann die Stadt wieder verlassen und ist nie wieder zurückgekehrt. Ein halbes Jahr später schlugen ihn die nachrückenden Alliierten bei Paris, später folgte Waterloo. Er starb 1821. Die Napoleon-Ulme wurde 1974 im Alter von ca. 300 Jahren gefällt (vgl. Geschichte des Ostend).

In den 50er Jahren erinnerte das unten gezeigte Schild an diese Geschichte. Kennt jemand noch den genauen Standort des Baumes auf dem Zoo-Gelände?

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Letztes Update:
2011-09-16
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