Harald Kurt Liese
Fotos aus dem Frankfurt der 50er und 70er Jahre
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Südl. Innenstadt » Dominikanerkloster

Leider waren auch diese Fotos nicht beschriftet, so daß ich erstmal rumrätseln mußte, um welche Kirche es sich hier wohl handelt. Am Anfang war ich mir sicher, daß es sich um die Liebfrauenkirche handeln muß, bis ich dann einen alten Grundriss der Heiliggeistkirche und des Dominikanerklosters gesehen habe.

Der Altarraum und das einzelne Fenster im nördlichen Kirchenschiff sind heute immer noch gut wiederzuerkennen. Alles andere,vor allem die Reste der Kreuzgewölbes, sind jedoch verschwunden. An der Nordseite der Kirche wurden nur die letzten Reste der Gewölbedecke in die moderne Wand integriert. Heute wird die Kirche vor allem durch die farbigen Kirchenfenster geprägt

Die Kirche ist meistens verschlossen, daher war das mit dem Fotografieren nicht so einfach. Bei einer Führung des Predigerministeriums Frankfurt ergab sich dann aber endlich mal die Gelegenheit, Fotos aus dem Inneren der Kirche zu machen. Wenn die Renovierung des ehemaligen Klostergebäudes abgeschlossen ist, werde ich auch noch Fotos vom Innenhof nachreichen.

Wikipedia schreibt:

Vor dem zweiten Weltkrieg war das Kloster Sitz des Museums für Vor- und Frühgeschichte, des heutigen Archäologischen Museums mit Sitz im ehemaligen Karmeliterkloster. Nach einigen Quellen diente die Kirche auch als Lagerraum für die beschlagnahmten Kunstschätze deportierter jüdischer Bürger.

Bei dem Bombenangriff vom 18. März 1944 waren das Mittelschiff und einig Joche der Seitenschiffe durch Sprengbomben zertrümmert worden und das Innere der Kirche ausgebrannt. Die Chorgewölbe, ein großer Teil der Säulen des Langhauses und mehrere Gewölbe des Seitenschiffes waren stehen geblieben. Sie stürzten jedoch 1954 noch vor Beginn des Wiederaufbaus ein. Von der ursprünglichen Kirche sind heute nur noch die Außenwände des einschiffigen Chores, bestehend aus einem Joch mit Kreuzrippengewölbe und 5/8-Schluß, sowie das Maßwerk von drei der fünf Chorfenster erhalten. Von den Klosteranlagen blieben die frühere Sakristei (heute als Refektorium bezeichnet) und der Kapitelsaal so weit erhalten, daß ihre Reste in den Neubau integriert werden konnten.

Im Jahr 1953 wurden durch einen Dotationsvertrag zwischen der Stadt und dem evangelischen Gemeindeverband die Paulskirche und die im zweiten Weltkrieg zerstörte und nicht wiederaufgebaute Weißfrauenkirche gegen das Dominikanerkloster und die Dominikanerkirche getauscht. Mit dem Wiederaufbau des Klosters beauftragte die Stadt den Architekten Gustav Scheinpflug.

Der Neubau der Heiliggeistkirche zwischen 1958 und 1961 orientierte sich an der schmucklosen Ästhetik der Wiederaufbauzeit. Lediglich den Chor stellte man nach dem alten Vorbild wieder her. Durch zwei Pfeilerreihen wurde das neue Langhaus wiederum in drei Schiffe geteilt. Die vorhandenen Fundamente wurden wiederverwendet, aus statischen Gründen wurde aber die Lastverteilung so geändert, daß die Pfeilerstützen eine höhere Last aufnehmen als beim Vorgängerbau, während die Außenwände entlastet wurden. Der Neubau ist zudem um über 10 Meter kürzer als die alte Klosterkirche.

Quelle: Wikipedia

Auf dem ersten Foto sieht man im Hintergrund übrigens die damalige Blumengroßmarkthalle, dort wo heute die Stadtwerke und das "Museum Judengasse" stehen.

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Letztes Update:
2011-03-29
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